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Wie das IoT die Transportbranche umweltfreundlicher macht

Veröffentlicht am 31. März 2022 - 8 Leseminuten

Sensoren, Algorithmen und eine Menge Daten ... das Internet der Dinge (IoT) kann einem ziemlich rätselhaft vorkommen, wenn man nicht aus der Tech-Branche kommt. Deshalb haben wir uns mit Thomas Ledoux*, Technischer Direktor für vernetzte Mobilität, Services and Solutions bei Michelin, unterhalten, um zu verstehen, wie diese Technologie in der Transportbranche eingesetzt wird, um Nachhaltigkeit und Sicherheit zu verbessern.

 

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Thomas Ledoux, Michelin's VP of Engineering für vernetzte Mobilität, Dienstleistungen und Lösungen

 

Was bedeutet IoT für Sie als IoT-Experte bei Michelin?

Thomas Ledoux: Das Ziel des IoT (Internet der Dinge) muss es sein, aus Daten wertvolle Erkenntnisse und umsetzbare Handlungsoptionen zu gewinnen, um jede Art von Prozess zu verbessern. Nehmen wir an, Sie teilen einem Kunden mit, dass sein Reifen einen Wert von 8 bar (116,03 psi) und 3 mm hat. Wahrscheinlich weiß er nicht, was er mit dieser Information anfangen soll. Wenn wir ihm stattdessen sagen, dass bei Fahrzeug 11 in drei Wochen der Reifen auf der rechten Seite der Lenkachse gewechselt werden muss, dann ist das umsetzbar! Das IoT nutzt Hardware, komplexe Algorithmen und verschiedene Technologien mit dem Ziel, Prozesse, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Betriebszeit zu verbessern und den Alltag zu vereinfachen.

Was sind einige konkrete Vorteile des IoT?

T.L.: In Europa werden Reifen im Durchschnitt bei einer Profiltiefe von 4,8 mm demontiert. Verglichen mit der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe (die von Land zu Land unterschiedlich ist, aber bis zu 1 mm betragen kann) ist das ziemlich früh. Für Fuhrparkbesitzer ist es eine Menge Arbeit, die Reifen von Hunderten von Fahrzeugen regelmäßig zu überprüfen. Um die Sicherheit zu gewährleisten, wechseln sie daher die Reifen früher als nötig. Dies hat mehrere Konsequenzen.

Erstens wird dadurch Geld verschwendet und das Reifenbudget zusätzlich belastet.

Zweitens ist der Rollwiderstand eines abgefahrenen Reifens geringer als der eines neuen Reifens. Aus ökologischer Sicht verursachen die letzten Kilometer, die mit einem abgefahrenen Reifen gefahren werden, die geringsten CO2-Emissionen. Deshalb ist es so wichtig, dass die Lkw-Reifen bis zu ihrem tatsächlichen Nutzungsende verwendet werden können.
Und schließlich reduziert die Möglichkeit, einen Reifen an seinem tatsächlichen Nutzungsende zu entfernen, den Rohstoffverbrauch (weniger verbrauchte Reifen).

Wenn es möglich ist, genau zu wissen, wann ein Reifen gewechselt werden muss, können Flottenbesitzer die Wartungsprozesse besser organisieren. Das bedeutet, dass Reifen mit einer Profiltiefe von weniger als 4,8 mm verwendet werden können und das tatsächliche Ende der Nutzungsdauer sicher erreicht werden kann. Kurz gesagt, das Internet der Dinge ermöglicht vorausschauende Wartungsprozesse, die Nachhaltigkeit fördern, weniger Reifen verschwenden und der Gesamtbilanz unserer Kunden zugute kommen.

 

Das Ziel des IoT muss es sein, aus Daten wertvolle Erkenntnisse und umsetzbare Handlungsoptionen zu gewinnen, um jede Art von Prozess zu verbessern.

 

Was wäre ein Beispiel für eine IoT-Reifenlösung?

T.L.: MICHELIN QuickScan befasst sich mit Reifenverschleiß. Der Fahrer fährt über einen Scanner, der an einem gut erreichbaren Ort, etwa der Einfahrt zu einem Betriebshof, platziert ist, und ohne jeglichen Mehraufwand wird der Verschleiß der Lauffläche jedes einzelnen Reifens aufgezeichnet und analysiert. Das IoT ermöglicht uns, Lösungen zu entwickeln, die die Reifen fast täglich kontrollieren und den Verschleiß genau vorhersagen. Das gibt unseren Kunden Sicherheit und hilft ihnen, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren: den Transport von Gütern und Personen.

Wir haben auch andere vernetzte Technologien entwickelt, wie zum Beispiel im Reifengummi platzierte RFID-Technologie (Radio Frequency Identification), um die Reifen während ihrer gesamten Nutzungsdauer zu identifizieren. Dies verbessert die Rückverfolgbarkeit aller Flottenvorgänge bis hin zur Runderneuerung. Andere vernetzte Michelin Technologien können Temperatur und Druck in Echtzeit messen und den Fahrer vor langsamen Druckverlusten oder ähnlichen Problemen warnen. Wenn man genau weiß, welche Wartungsarbeiten an den einzelnen Reifen durchgeführt wurden, gibt es kein Rätselraten mehr und eine genaue vorausschauende Wartung ist gewährleistet.

Wie wirkt sich das IoT auf Nachhaltigkeit und Sicherheit aus?

T.L.: Diese Technologien haben großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit. Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Reifen Sie allein dadurch einsparen können, dass Sie Verschleiß, Druck und Temperatur besser überwachen. Durch dieses Abnutzungs-Management verlängert sich die Lebensdauer der Reifen und man verhindert durch eine so organisierte Wartung, dass viele Reifen zu früh entsorgt werden.

Und wenn wir die Abnutzung und den Druck überwachen können, verbessern wir damit gleichzeitig die Sicherheit. Jeder Lkw-Fahrer kann Ihnen bestätigen, wie extrem wichtig die Einhaltung der Vorschriften an der Lenkachse für die Sicherheit ist. Unsere Lösungen geben ihnen Informationen, die sie benötigen und die Gewissheit, dass die Reifen vorschriftsmäßig sind.
 

Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Reifen Sie allein dadurch einsparen können, dass Sie Verschleiß, Druck und Temperatur besser überwachen.

 

Wie wird sich das IoT in den kommenden Jahren in unserer Branche entwickeln?

T.L.: Wir werden bald damit beginnen, neue Algorithmen in IoT-Lösungen zu integrieren, um das Konzept des Lkw-Platooning realisierbar zu machen. Autonomes Platooning ౼ das emissionssparende Fahren mehrerer Lkw in einer geschlossenen Kolonne ౼ ist nur möglich, wenn man alles über jeden Reifen an jeder Achse weiß. 

Machen Sie sich bewusst, dass Sie bei einer Vollbremsung sicher sein müssen, dass alle Reifen in einwandfreiem Zustand sind - in Bezug auf Druck, Verschleiß und Temperatur. Darüber hinaus werden zukünftige Flottenmanagementsysteme, die durch Telematikanwendungen unterstützt werden, über die Reifen hinausgehen und den Eigentümern einen Gesamtüberblick über ihre komplette Flotte geben ౼ einschließlich des Fahrerverhaltens, der Verwaltung von Leerlaufzeiten und der Routenoptimierung, um Nachhaltigkeit, Sicherheit und Gesamteffizienz zu verbessern.

*Interview mit Thomas Ledoux am 29. September 2021.

Das Ziel des IoT muss es sein, aus Daten wertvolle Erkenntnisse und umsetzbare Handlungsoptionen zu gewinnen, um jede Art von Prozess zu verbessern.

 

Was wäre ein Beispiel für eine IoT-Reifenlösung?

T.L.: MICHELIN QuickScan befasst sich mit Reifenverschleiß. Der Fahrer fährt über einen Scanner, der an einem gut erreichbaren Ort, etwa der Einfahrt zu einem Betriebshof, platziert ist, und ohne jeglichen Mehraufwand wird der Verschleiß der Lauffläche jedes einzelnen Reifens aufgezeichnet und analysiert. Das IoT ermöglicht uns, Lösungen zu entwickeln, die die Reifen fast täglich kontrollieren und den Verschleiß genau vorhersagen. Das gibt unseren Kunden Sicherheit und hilft ihnen, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren: den Transport von Gütern und Personen.

Wir haben auch andere vernetzte Technologien entwickelt, wie zum Beispiel im Reifengummi platzierte RFID-Technologie (Radio Frequency Identification), um die Reifen während ihrer gesamten Nutzungsdauer zu identifizieren. Dies verbessert die Rückverfolgbarkeit aller Flottenvorgänge bis hin zur Runderneuerung. Andere vernetzte Michelin Technologien können Temperatur und Druck in Echtzeit messen und den Fahrer vor langsamen Druckverlusten oder ähnlichen Problemen warnen. Wenn man genau weiß, welche Wartungsarbeiten an den einzelnen Reifen durchgeführt wurden, gibt es kein Rätselraten mehr und eine genaue vorausschauende Wartung ist gewährleistet.

Wie wirkt sich das IoT auf Nachhaltigkeit und Sicherheit aus?

T.L.: Diese Technologien haben großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit. Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Reifen Sie allein dadurch einsparen können, dass Sie Verschleiß, Druck und Temperatur besser überwachen. Durch dieses Abnutzungs-Management verlängert sich die Lebensdauer der Reifen und man verhindert durch eine so organisierte Wartung, dass viele Reifen zu früh entsorgt werden.

Und wenn wir die Abnutzung und den Druck überwachen können, verbessern wir damit gleichzeitig die Sicherheit. Jeder Lkw-Fahrer kann Ihnen bestätigen, wie extrem wichtig die Einhaltung der Vorschriften an der Lenkachse für die Sicherheit ist. Unsere Lösungen geben ihnen Informationen, die sie benötigen und die Gewissheit, dass die Reifen vorschriftsmäßig sind.

 

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