Bessere Motorik durch ballastierte Traktorreifen
Bessere Motorik durch ballastierte Traktorreifen
ZUSAMMENFASSUNG:
Was bringt die Ballastierung?
Der Nutzen ist ebenso einfach wie eindeutig: Mit der richtigen Ballastierung können Sie die Leistung Ihres Traktors auf dem Feld optimieren.
Die Bodenhaftung wird verbessert, so dass Ihre Maschine eine bessere Traktion erzielen kann. Eine bessere Traktion bedeutet weniger Schlupf. Das spart nicht nur Kraftstoff, sondern bedeutet auch, dass Sie effizienter arbeiten und die Langlebigkeit der Reifen begünstigen können.
Mit der richtigen Ballastierung können Sie die Leistungsfähigkeit auf dem Feld steigern
Wie werden Traktorreifen ballastiert?
Die Ballastierung erfolgt durch den Einsatz von Gewichten. Manche Landwirte machen das selbst, aber Sie können auch Ihren Händler um Hilfe bitten. Für eine gute Traktion empfehlen wir eine Zugabe von etwa 50 Kilogramm pro PS. Multiplizieren Sie 50 kg mit der Anzahl der Pferdestärke Ihres Traktors und Sie erhalten das benötigte Gewicht.
Dabei geht es darum, die Last auf die Vorder- und Hinterachse des Traktors zu verteilen. Wenn z. B. ein am Heck des Traktors angebrachtes Anbaugerät den Traktor aus dem Gleichgewicht bringt, kann es erforderlich sein, die Vorderachse zu beschweren, um das benötigte Gleichgewicht zu erhalten.
Bei Traktoren mit Frontlader kann es hilfreich sein, Gewichte am Heck anzubringen, um das Ungleichgewicht auszugleichen.
Die Ballastierung ist von entscheidender Bedeutung, um das Leistungsgewicht des Traktors zu unterstützen – insbesondere bei schwierigen Arbeitsbedingungen wie dem Tiefpflügen. Ein zu leichter Traktor hat unter diesen Bedingungen Schwierigkeiten, eine wirksame Traktion auszuüben. Deswegen ist es notwendig, Ballast hinzuzufügen, um die Traktionskapazität und dadurch die Leistungsfähigkeit zu erhöhen.
Auf der Suche nach der richtigen Balance
Zur Gewährleistung einer optimalen Leistung wird eine ausgewogene Balance zwischen den Lasten an der Vorder- und Hinterachse des Traktors angestrebt.
Bei bestimmten Traktormodellen wird beispielsweise aufgrund der Größe und Anordnung des Getriebes eine Verteilung von 40 % der Last auf die Vorderachse und 60 % auf die Hinterachse empfohlen.
Ballastierung zur Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Vorder- und Hinterachse des Traktors
Die Empfehlungen können jedoch je nach Hersteller und Traktortyp unterschiedlich sein. Einige Hersteller sprechen konkrete Empfehlungen aus, während andere diese Entscheidung dem Händler überlassen, der die Lastverteilung an die spezifischen Bedürfnisse und Einschränkungen des Kunden anpassen kann.
Wie bereits erwähnt, muss bei schweren Anbaugeräten, die hinten am Traktor angebracht sind, das Gewicht nach vorne verlagert werden, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Ein weit verbreiteter Fehler ist es jedoch, einen bereits schweren Traktor vorne mit Ballast zu beladen. Dies führt zu einem Gewichtsverlust an der Hinterachse und damit zu einer schlechteren Traktion und einer Überlastung der Vorderachse. Die Folge ist nicht selten eine höhere Schlupfrate, die in der Regel das erste sichtbare Symptom dieser Unwucht ist. Und der Schlupf beeinträchtigt nicht nur die Mechanik und die Reifen, sondern schädigt auch den Boden und erhöht den Kraftstoffverbrauch.
Wenn Sie einen Mangel an Traktion oder ein unzureichendes Fahrverhalten Ihrer Landmaschinen feststellen, sollten Sie Ihren Händler um Rat fragen. Er kann Ihnen dabei helfen, die Ballastierung zu optimieren und so ein besseres Verhältnis zwischen Leistung und Gewicht zu erreichen.
Wie werden die Ballastgewichte angebracht?
Die Gewichte können an den Rädern befestigt werden.
Sie können auch an verschiedenen Stellen der Landmaschinen angebracht werden, z. B. an der vorderen oder hinteren Hebevorrichtung und manchmal auch unter dem Traktor. Dadurch wird der Schwerpunkt des Traktors gesenkt und das Gleichgewicht der Lasten zwischen vorne und hinten aufrechterhalten.
Wie die Ballastgewichte angebracht werden
Wie werden Traktorreifen mit Wasserballast versehen?
Ballastierung des Reifens mit Wasser/Flüssigkeit
In einigen speziellen Fällen können die Reifen mit Flüssigkeit beschwert werden, um so das Gewicht der Maschine zu erhöhen oder ihren Schwerpunkt zu senken.
Ventile für die Landwirtschaft sind in der Regel „Luft- und Wasser“-Ventile. Das bedeutet, dass Reifen bis zu einem maximalen Füllstand von 75 % mit Flüssigkeit (Wasser + Frostschutzmittel) gefüllt werden können (Abbildung 1).
Ballastierung von Reifen mit Flüssigkeiten
Im Winter können die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen und bei 0 °C ist die Verwendung eines Frostschutzmittels auf Glykolbasis erforderlich.*
Um den Wasserballast maximal aufzufüllen, füllen Sie den Schlauch oder den schlauchlosen Reifen mit Flüssigkeit bis zur Höhe des Ventils (Ventil am höchsten Punkt), während Sie die Luft ablassen (Abbildung 2).
Da weniger Luft zur Druckerzeugung zur Verfügung steht (ca. 25 % des Gesamtvolumens), ist es von entscheidender Bedeutung, die Druckniveaus regelmäßig zu überwachen. Wir empfehlen eine monatliche Überprüfung.
Füllung und Druck werden mit Luft angepasst.
A: Wasser B: Luft
Ballastierung eines schlauchlosen Reifens mit Wasser/Flüssigkeit
Montieren und positionieren Sie den Reifen:
- Lassen Sie den Reifen auf einen niedrigen Druck (etwa 0,5 bar) ab
- Positionieren Sie das Ventil an der höchsten Stelle,
- Beginnen Sie, den Reifen mit Flüssigkeit (Wasser + Frostschutzmittel) zu füllen, bis maximal 75 %, während Sie die Luft ablassen (Abbildung 2),
- Beenden Sie das Aufblasen mit Luft und passen Sie den Druck an.
Ballastierung bei anderen Landmaschinen
Die Ballastierung eignet sich nicht nur für Traktoren; sie kann auch für andere Landmaschinen interessant sein.
Bei Erntemaschinen oder Mähdreschern etwa bieten einige Hersteller die Möglichkeit, das Heck der Maschine mit zusätzlichem Gewicht zu belasten, um das Gleichgewicht zu den vorne angebrachten Arbeitsgeräten herzustellen.
Selbstfahrende Feldspritzen müssen unter Umständen ebenfalls mit Ballast versehen werden, insbesondere wenn sie auf abschüssigem Gelände eingesetzt werden.
Und im Weinbau kommt die Ballastierung oft zum Einsatz, weil das Gelände in den Weinbergen besonders steil sein kann. Für Traktoren und Erntemaschinen mit hoher Bodenfreiheit – insbesondere bei Traubenvollernter – kommt die Ballastierung ebenfalls zum Einsatz. Traktoren mit hoher Bodenfreiheit haben einen relativ hohen Schwerpunkt, so dass sie in steilem Gelände leichter umkippen können. Um die Sicherheit unter solchen Bedingungen zu verbessern, wird die Maschine üblicherweise mit Gewichten oder Flüssigkeit beschwert, um ihren Schwerpunkt zu senken.
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* Da Michelin an der Konstruktion dieser Produkte nicht beteiligt ist, heißt es in der MICHELIN Garantie ausdrücklich, dass MICHELIN nicht für damit verbundene Schäden an den Reifen verantwortlich gemacht werden kann.