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Verkehr auf der A 44n zwischen den Tagebauen Garzweiler I und Garzweiler II. JC<chen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Zuerst die gute Nachricht: Der Straßenverkehr ist heute bereits sicherer ist als je zuvor. Doch wir haben noch einen weiten Weg vor uns, um „Vision Null“, das Ziel der Europäischen Union von null Verkehrstoten und schweren Verletzungen bis 2050, zu erreichen.
Um Lkw-Fahrer dabei zu unterstützen, sicherer zu fahren, hat die EU elf neue Allgemeine Sicherheitsvorschriften für Lkw erlassen. Bald müssen Lkw-Hersteller neue Fahrzeuge serienmäßig mit diesen aktiven Sicherheitssystemen ausstatten, um gefährdete Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger und Radfahrer, besser zu schützen und das Fahrerverhalten positiv zu beeinflussen.
Hier finden Sie alles Wissenswerte, um die Sicherheit Ihrer Flotte und die Einhaltung der geltenden Vorschriften zu gewährleisten.
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Schutz „gefährdeter“ Verkehrsteilnehmer
Allein durch die Größe eines schweren Lkw ist so gut wie jeder andere Verkehrsteilnehmer vergleichsweise gefährdet. Die neuen Allgemeinen Sicherheitsanforderungen wurden zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer erarbeitet, die die Straße mit einem Lkw teilen, insbesondere die am meisten gefährdeten Verkehrsteilnehmer im Stadtgebiet. Diese Vorschriften sind ein Teil eines umfassenderen EU-Vorhabens zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit, dazu zählen außerdem eine verbesserte Risiko-Klassifizierung und überarbeitete Straßeninfrastruktur-Regelungen.
1. Notbremslicht:
Wenn ein Lkw-Fahrer abrupt bremst, zeigt ein blinkendes Bremslichtsignal anderen Verkehrsteilnehmern klar an, dass der Lkw schnell abbremst oder plötzlich anhält.
2. Rückfahrassistent:
Durch Kameras und Sensoren, die am Fahrzeugheck zu installieren sind, erhält der Fahrer einen umfassenden Umgebungsüberblick.
3. Totwinkel-Assistent:
Warnt den Lkw-Fahrer vor Verkehrsteilnehmern, die neben seinem Fahrzeug entlang fahren.
4. Kollisionswarnsysteme:
Warnt den Lkw-Fahrer vor Verkehrsteilnehmern, die sich vor seinem Fahrzeug befinden.
Sicherere Fahrer, sicherere Straßen
Wenn ein Lkw-Fahrer sicher fährt, dient das letztlich auch der Sicherheit aller anderen Verkehrsteilnehmer. Und genau darauf zielt die nächste Gruppe der aktiven Sicherheitssystemen ab. Laut EU-Schätzung sollen diese Vorschriften - nach ihrer vollständigen Umsetzung - bis 2038 mehr als 140.000 schwere Verletzungen durch Straßenverkehrsunfälle vermeiden und mindestens 25.000 Menschenleben retten.*
5. Reifendruck-Überwachungssystem (TPMS): Dieses System überwacht automatisch den Reifendruck und meldet dem Fahrer Druckverluste in Echtzeit ౼ sollte aber die tägliche visuelle Kontrolle der Reifen nicht ersetzen!
6. Intelligenter Geschwindigkeitsassistent: Dieses System überwacht die Geschwindigkeit und warnt den Fahrer, wenn er das Tempolimit überschreitet.
7. Vorrichtung zum Einbau einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre: Durch diese Vorschrift müssen Neufahrzeuge künftig mit einer standardisierten Schnittstelle ausgestattet sein, die die Nachrüstung mit einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre erleichtert; der Einbau der alkoholempfindlichen Wegfahrsperre selbst ist nicht vorgeschrieben.
8. Warnsystem bei Schläfrigkeit und mangelnder Aufmerksamkeit: Dieses neue System bewertet das Fahrzeugverhalten und erinnert den Fahrer bei Bedarf daran, eine Pause einzulegen.
HINWEIS: Diese ersten acht Sicherheitssysteme sind ab Juli 2024 obligatorisch für neue Lkw ౼ das betrifft neue Modelle und Neuzulassungen.
Zukünftig geplante Vorschriften
Diese letzten drei Vorschriften sollen zwischen 2026 und 2029 eingeführt werden:
9. Warnsystem bei nachlassender Konzentration und Ablenkung: Sensoren erkennen Anzeichen von Schläfrigkeit und verminderter Aufmerksamkeit. Geplante Einführung: ab 2026.
10. Verbesserte direkte Sicht vom Fahrersitz aus: Dieses neue Sicherheitsanforderungen sollen die „direkte Sicht“ verbessern und tote Winkel minimieren. Geplante Einführung: ab 2029
11. Ereignisbezogene Datenaufzeichnung (Unfall): Die "Black Box" für Lkw. Geplante Einführung ab 2029.
Das Fazit
Diese neuen Vorschriften werden zuerst in den EU-Mitgliedstaaten eingeführt. Andere Länder in der Region, darunter Norwegen, die Schweiz, die Türkei und Israel, werden ebenfalls nachziehen. Diese Systeme werden die Fahrer- und Straßenverkehrssicherheit deutlich verbessern, können und sollen den gesunden Menschenverstand und eine sichere Fahrweise jedoch nicht ersetzen.
Ein gut ausgebildeter Fahrer ist nach wie vor der wichtigste Sicherheitsfaktor.
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car going fast on a road by night