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Wasserstoff: eine realistische Alternative für ein umweltfreundlicheres Transportwesen

Veröffentlicht am 1. September 2021 - 5 Leseminuten

Daniel Keller, COO der Hyundai Hydrogen Mobility AG, verkauft nicht nur einen Lkw, sondern die Idee einer nachhaltigen Zukunft für die Nutzfahrzeugbranche. Hyundai hat den weltweit ersten in Serie produzierten schweren Wasserstoff-Lkw zusammen mit einem Ökosystem zur Unterstützung dieser Markteinführung in der Schweiz auf die Straße gebracht. Heute verbreitet Daniel seine Botschaft über den ganzen Globus: Die Zukunft ist emissionsfrei. Die Zukunft ist Wasserstoff.

 

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Daniel Keller, Chief Operating Officer (COO) der Hyundai Hydrogen Mobility AG in der Schweiz 

 

Was ist Wasserstoffantrieb und wie funktioniert das?

Daniel Keller: Wir verwenden Elektrizität, um die Atome im Wasser aufzuspalten, wodurch wir zwei Teile Wasserstoff und einen Teil reinen Sauerstoff erhalten. Der Wasserstoff wird komprimiert, gespeichert und in der Brennstoffzelle des Lkw wieder in Strom umgewandelt. Die Brennstoffzelle ist wirklich das Herzstück der Technologie, oder wie ich es gerne nenne, die „magische Soße“. Sie ermöglicht uns, grünen Wasserstoff zu verwenden, der vollständig aus erneuerbarer Energie hergestellt wird, und ein CO2-freies Transportsystem zu schaffen. Das Einzige, was aus dem Auspuffrohr kommt, ist Wasserdampf ౼ er ist so sauber, dass man ihn sogar trinken könnte!  

Eine Null-Emissions-Flotte zu betreiben, klingt unglaublich! Warum nutzt nicht jeder diese Technologie?  

D.K.: Die große Herausforderung ist, dass wir nicht nur einen wasserstoffbetriebenen Lkw verkaufen können ౼ wir müssen ein ganzes Ökosystem schaffen. Zunächst müssen wir grünen Wasserstoff produzieren und ihn dann an Wasserstofftankstellen (HRS) verteilen, an denen Schwerlastkraftwagen auftanken können. Aber sagen Sie mir, wie viele Wasserstoff-Lkw haben Sie in Ihrem Leben schon gesehen? Wahrscheinlich null, wie die meisten Menschen. 
Es ist also das klassische Henne-Ei-Szenario. Beginnen Sie mit dem Aufbau eines HRS-Netzwerks, bevor Sie Wasserstoff-Lkw verkaufen? Oder mit der Einführung von Wasserstoff-Lkw, bevor sie eine Möglichkeit zum Tanken haben?  In der Schweiz bauen wir ein Wasserstoff-Ökosystem auf. Wir haben vor einem Jahr mit einer offiziellen Tankstelle angefangen, heute haben wir sieben oder acht ౼ die Zahl wächst alle paar Wochen. Jetzt, wo wir die Lkw haben, macht es Sinn, Tankstellen zu bauen, und jetzt, wo wir Tankstellen haben, können wir Lkw verkaufen. Es fügt sich alles wie ein großes Puzzle zusammen.

Jeden Tag lernen wir etwas Neues und machen etwas zum ersten Mal, genauso wie unsere Partner.

Daniel Keller,  COO bei Hyundai Hydrogen Mobility AG                                                                                                    

 

Warum haben Sie sich entschieden, das Pilotprojekt in der Schweiz zu starten?Why did you decide to launch the pilot in Switzerland? 

D.K.:  Im Jahr 2001 führte die Schweiz eine CO2-Emissionssteuer ein, die auf dem Gewicht und den gefahrenen Kilometern der Lkw basiert. Da Wasserstofffahrzeuge von dieser Steuer befreit sind, war es aus Kostengründen sinnvoll, unser Ökosystem in der Schweiz zu starten, da wir dadurch einen Preisvorteil gegenüber Dieselmotoren hatten. Sie müssen dort beginnen, wo Sie einen "Sweet Spot" haben. Jetzt, wo wir bewiesen haben, dass dieses System funktioniert, können wir es auf andere europäische Märkte ausweiten. Wir wollen die Art und Weise verändern, wie die Welt Schwerlasttransporte durchführt, und das können wir nicht alleine von der Schweiz aus tun.

 

Das klingt nach einem hochgesteckten Ziel ౼ ist das möglich?

D.K.: Lassen Sie mich dies anhand von ein paar Zahlen erläutern. Wenn Sie eine Wasserstofftankstelle (HRS) wirtschaftlich betreiben wollen, bräuchten Sie 700 Autos, die regelmäßig tanken. In der ganzen Schweiz gibt es nicht einmal 700 Wasserstofffahrzeuge! Aber, wenn schwere Lkw an der gleichen HRS tanken würden, bräuchten Sie nur 15 Lkw, die regelmäßig tanken. Das bedeutet, dass Lkw den Weg zu einer Wasserstoff-Mobilitätsgesellschaft für alle ebnen können!
Aber all das braucht Zeit, weil wir bei Null anfangen. Jeden Tag lernen wir etwas Neues und machen etwas zum ersten Mal. Wir zählen auf unsere Partner im Ökosystem und arbeiten täglich sehr eng mit ihnen zusammen.

 

Wann wird der Kauf eines Wasserstoff-Lkw für den durchschnittlichen Flotteninhaber realistisch betrachtet eine ernsthafte Option sein?

D.K.: Schon jetzt ist es für den durchschnittlichen Flotteninhaber in der Schweiz sinnvoll, weil das Ökosystem bereits vorhanden ist. In anderen Ländern muss auch die Infrastruktur aufgebaut werden. Höchstwahrscheinlich werden große Flotten den Weg ebnen, dann werden kleine Unternehmen in den nächsten Jahren aufspringen. Es wird keinen großen Knall geben und ౼ BOOM, die ganze Branche fährt zu 100 % mit Wasserstoff. Ein vollständiger Wandel wird mindestens 10 Jahre dauern. Auch den finanziellen Aspekt dürfen wir nicht übersehen. Natürlich liebt es jeder, grün zu sein, aber letztendlich müssen diese Weiterentwicklungen auch wirtschaftlich sinnvoll sein. Wir müssen strategisch 30–100 Lkw in einem bestimmten Gebiet verkaufen, um einen tragfähigen Business Case für den Aufbau von HRS und der gesamten Infrastruktur zu schaffen. Die Netzwerke müssen im Vorfeld aufgebaut werden, Hand in Hand mit allen Beteiligten, um in die wasserstoffmobile Zukunft einsteigen zu können ౼ damit das Netzwerk auch von unseren Wettbewerbern genutzt werden kann. So sehr glauben wir an die Zukunft des Wasserstoffs.

 

SOURCES

*Alle angegebenen Zahlen und Werte stammen aus einem Interview von Daniel Keller, COO bei Hyundai Trucks, vom 04. Mai 2021.

 

 

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